Psychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie
Der Begriff Psychiatrie setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: Psyche (Seele) und iatrós (Arzt) und bedeutet so viel wie: Seelenheilkunde.
Das medizinische Fachgebiet befasst sich mit der Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation psychischer und psychosomatischer Erkrankungen und Störungen. Dabei spielt es erst einmal keine Rolle, ob diese seelischen oder körperlichen Ursprungs sind. Die Psychiatrie befasst sich zudem mit der sozialen Dimension einer Erkrankung und nimmt dabei das Umfeld von Patient:innen in den Blick, um ein umfassendes und mehrdimensionales Verständnis seelischer Erkrankungen zu erhalten.
Innerhalb der Psychiatrie gibt es in Deutschland zahlreiche Spezialisierungen: von der Kinder- und Jugendpsychiatrie über Psychotherapie und Psychosomatik bis hin zur Geronto-Psychiatrie und der forensischen Psychiatrie. Zum Therapiespektrum gehören u. a. Medikamente, Elektrokrampftherapie und andere Therapien, die das Gehirn stimulieren sowie psychotherapeutische Verfahren wie Einzel-, Paar- und Gruppentherapie, Verhaltenstherapie (z. B. Beispiel Entspannungstraining oder Konfrontationstherapie) und Hypnose. Eine psychische Erkrankung wird als länger andauernde oder wiederholt auftretende erhebliche Abweichung im Erleben oder Verhalten definiert. Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern überhaupt.
Etwa jede:r Zweite in Deutschland entwickelt im Laufe des Lebens eine bedeutsame psychische Störung. In den vergangenen Jahren ist laut Kostenträger die Zahl der Krankheitstage bei Arbeitnehmer:innen kontinuierlich gestiegen. Depressionen und Angststörungen treten dabei am häufigsten auf. Frauen sind von psychischen Erkrankungen laut DAK-Report deutlich häufiger betroffen.